Zum pädagogischen Konzept der Integrierten Gesamtschule Landau gehören die Herausforderungen. Das sind Angebote von Lehrer:innen, Eltern und bereitwilligen Erwachsenen an Schüler:innen, sich in einem bestimmten Bereich auszuprobieren und herauszufinden, was man schaffen kann. So gab es eine Gruppe, die mit den Fahrrädern nach München gefahren ist, eine, die mit dem Rucksack durch die Pfalz gewandert ist, zwei, die Hütten im Pfälzer Wald betreut haben und dort Ausschank und Essen übernommen hat, eine Gruppe, die in sozialen Einrichtungen aktiv war, eine, die einen Bauwagen zum Treffpunkt für Schüler:innen ausgebaut hat und noch einige mehr.
Unsere Gruppe hat sich einem Gemeinschaftsgarten des Schrebergartenvereins gewidmet, weil wir zeigen wollten, was man tun kann, um allen möglichen Wildbienen und anderen kleinen Tieren - besonders Insekten - mit einfachen Mitteln Wohnraum zu bieten.
Ehe wir uns um Tierwohnungen kümmern können, bereiten wir einen Platz dafür vor. Ja, man könnte sagen, Büsche und Brombeerhecken bieten Vögeln doch genug Wohnungen und Futter. Unser Anliegen ist es, besonders für solche Tiere Wohnraum zu schaffen, die kaum noch Möglichkeiten finden, sich eine Behausung zu bauen: Sandbienen, Laufkäfer, Eidechsen, Hummeln oder Solitärbienen zum Beispiel. Insekten waren im Fokus, weil deren Rückgang besonders hoch ist, sie aber für viele Tiere überlebenswichtig sind. Zum Beispiel für Igel, die ja Insektenfresser sind.
Deshalb begann unser erster Tag mit dem Kampf mit meterlangen Brombeerranken und dichtem Buschwerk. Wir: Das sind drei Jungs, ein Schulbegleiter und Frau Rother.
Unterstützung kriegten wir dann noch durch den Mann von Frau Rother und in der zweiten Woche bereicherte Matea, eine weitere Mitschülerin, unsere Gruppe.
Wir kämpften fast eine Woche mit meterlangen Brombeerranken, Feuerdorn und Ästen von Büschen, die aus dem Boden ragten. Ausgraben konnten wir sie nicht, dazu fehlte uns das Werkzeug. Aber wir sorgten dafür, dass sie möglichst tief abgeschnitten wurden, oder, wenn es irgendwie ging, sie aus der Erde zogen. Schließlich konnten wir dank der Spende der Firma Baumann zwei Tonnen Muttererde aufbringen und durch Steinspenden einer unserer Lehrerinnen das Beet schön abstützen. Weitere Steine konnten wir für unsere Eidechsenburg nutzen. Aus alten Ästen und Zweigen haben wir um abgesägte Stümpfe einen Käferkeller gebildet und hoffen nun, dass durch die langsame Verrottung sich tatsächlich auch Käfer ansiedeln. Mithilfe der Spende von Pfählen seitens der Schrebergartenvereins konnten wir ein Stück Benjeshecke anlegen. Die ist gleich für mehrere Tiere gut – Vögeln zum nisten, Igel zum Drunterschlüpfen, allerlei Insekten zum drin Wohnen - und auch noch praktisch, denn man kann in ihr Grünschnitt unterbringen.
In einer der freigelegten Betonröhren haben wir ein Sandarium für Wildbienen angelegt. Wir haben gelernt, dass 75% der wilden Bienen in der Erde ihre Röhren für ihre Brut anlegen und daher auf lockere Erde angewisen sind. Die Firma Bauman hat uns auch da geholfen, sie hat uns mindestens 60 Liter Sand gespendet. Den konnten wir mit Erde vermischen und in die Röhre füllen. Eine Stöckchenprobe zeigte uns, dass die Mischung wohl gut geraten ist, denn es blieb ein Loch stabil erhalten. Die anderen Betonröhren nutzten wir, um Blumen zu pflanzen. Dank einer Spende der Firma Hornbach konnten wir für Bepflanzung sorgen. Auch der Wildblumensamen, den wir vom Verein erhalten haben, haben wir rund um die Säulen verarbeitet. In einem Ast haben wir eine weitere Wohnung für Solitärbienen angebracht; sie besteht aus sehr glatt geschnittenen Bambusröhren, die in einer Dose in eine Tonmischung gesteckt wurden. Außerdem haben wir einen Nistkasten gebaut und angebracht. Wir sind insgesamt sehr zufrieden mit unserer Leistung und bedanken uns bei allen Spendern sehr herzlich.
Es fehlt jetzt noch die Beschriftung, aber die kommt. Frau Rother kümmert sich.
Die Spender: Firma Baumann, Firma Hornbach, Schrebergartenverein am Lohgraben, Frau und Herr Rother.
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